Apfelblütenstecher am Apfelbaum: Erkennen, Schäden & Vorbeugung
Der Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum) kann ganze Blütenanlagen im Apfelbaum zerstören und so die Ernte deutlich verringern. Hier erfährst du kompakt, wie du den Schädling erkennst, wann er aktiv wird und welche sanften Maßnahmen im Hausgarten sinnvoll sind.
Was ist der Apfelblütenstecher?
Der Apfelblütenstecher ist ein kleiner, braun-grauer Rüsselkäfer, der vor allem Apfelbäume, seltener auch Birnen, befällt. Die Käfer überwintern in der Nähe der Bäume und werden im zeitigen Frühjahr aktiv, wenn die Knospen anschwellen.
Typische Schadbilder am Apfelbaum
Deutliche Anzeichen für einen Befall finden sich direkt an den Blütenknospen:
- Angestochene, braun werdende Knospen, die sich nicht öffnen
- Trockene, „verkrüppelte“ Blüten, die wie kleine, braune Knäuel am Zweig hängen
- Teilweise deutlich weniger Blüten und Früchte an einzelnen Trieben
Lebensweise & Ursachen für starken Befall
Der Käfer überwintert an geschützten Stellen (Rindenspalten, Laub, Hecken) in Baumnähe. Im Frühjahr wandert er in die Krone, frisst an Knospen und sticht sie zur Eiablage an. Die Larven fressen sich im Inneren der Knospe weiter – diese trocknet ein und öffnet sich nicht mehr.
- Warme, geschützte Lagen begünstigen starke Populationen
- Einseitige Obstbestände ohne Nützlingsvielfalt sind anfälliger
- Starker Vorjahresbefall erhöht das Risiko im Folgejahr
Vorbeugung gegen Apfelblütenstecher
Baumpflege & Standort
- Apfelbäume regelmäßig und maßvoll schneiden – das verbessert Licht & Luft im Kronenbereich.
- Auf ausgeglichene Düngung achten, Überdüngung mit Stickstoff vermeiden.
- Gemischte Bepflanzung und Blühpflanzen fördern natürliche Gegenspieler.
Kontrolle im Frühjahr
- Ab Knospenaufbruch regelmäßig Knospen und Blüten genauer ansehen.
- Stichprobenweise Triebe prüfen: sind mehrere Knospen braun und öffnen sich nicht, genauer hinschauen.
Sanfte Maßnahmen im Hausgarten
In privaten Gärten reicht meist eine Kombination aus Beobachtung, mechanischen Maßnahmen und Förderung von Nützlingen:
- Abklopfen der Käfer: An kühlen Tagen einen weißen Teller oder ein Tuch unter die Äste halten, Zweige vorsichtig abklopfen und herabfallende Käfer absammeln.
- Befallene Knospen entfernen: Braune, trockene Knospen frühzeitig abknipsen und über den Hausmüll entsorgen.
- Nützlinge fördern: Blühstreifen, Hecken und ein naturnaher Garten unterstützen Gegenspieler.
Bei dauerhaft starkem Befall in größeren Beständen kann eine Beratung durch einen fachkundigen Obstbau- oder Pflanzenschutzdienst sinnvoll sein.
FAQ zum Apfelblütenstecher
Wie erkenne ich den Apfelblütenstecher sicher?
Am auffälligsten sind die eingetrockneten Blütenknospen, die sich nicht öffnen und braun werden. Der Käfer selbst ist klein, bräunlich-grau und besitzt einen kurzen Rüssel – meistens entdeckt man eher die Schadbilder als das Tier.
Ist der Apfelblütenstecher gefährlich für meinen Baum?
Einzelne Schäden steckt ein gesunder Apfelbaum gut weg. Problematisch wird es, wenn viele Knospen betroffen sind und die Blüte stark ausfällt – dann kann die Ernte deutlich geringer ausfallen. Der Baum selbst stirbt aber durch den Befall normalerweise nicht.
Was kann ich im Hausgarten gegen Apfelblütenstecher tun?
Wichtig sind regelmäßige Kontrollen ab dem Frühjahr, das Abklopfen der Käfer und das Entfernen stark geschädigter Knospen. Unterstützt durch eine naturnahe, vielfältige Bepflanzung lässt sich der Apfelblütenstecher in den meisten Hausgärten gut im Gleichgewicht halten.



